Wildbienenweg Station 2

Wildbienen im Garten

Von Bienen und Blumen – was ist „bienenfreundlich“?

Bienenernährung ist wichtig, ein vielfältiges Blütenangebot unterstützt die Bienengesundheit

Hat eure Famile auch schon große Gartenpläne für die Bienen dieses Jahr? Es gibt immer mehr „bienenfreundlichen“ Pflanzen. Aber was ist denn „bienenfreundlich“?

Es gibt keine klaren Kriterien dafür. Viel Nektar und Pollen sind das Mindeste, deshalb fallen gefüllte Gartenblumen und viele Hybride (Mischung aus zwei Arten) schon mal weg. Sind einheimische Blumen besser als Exoten? Ganz so einfach ist es aber nicht.

Für Generalisten, also Honigbienen, Hummeln und für viele Solitärbienen ist es egal, ob einheimische Pflanzen oder Exoten blühen. Die Spezialisten dagegen brauchen alle bestimmte Pflanzenarten. Die Blühmischungen sind oft für Bienenarten gedacht, die eine besondere Vorliebe haben. Die Löcherbiene, die auf Korbblütler spezialisiert ist, würde in solchen Mischungen vielleicht noch etwas finden. Andere, die Hahnenfuß oder Glockenblumen besuchen, nicht. Dabei sind solche Spezialisten meist am stärksten gefährdet.

Wenn es also darum geht „Bienen zu retten“, muss man sich überlegen, was man damit meint. Honigbienen? Oder nimmt man es ernst und will allen Bienen helfen? Mit einem vielfältigen Blütenangebot unterstützt ihr die Bienengesundheit! Die Wissenschaftler kamen zum dem Schluss, dass die Exoten unter den Gartenblumen wichtige Nahrungsquellen sein können.

Bezogen auf den eigenen Garten, könnt ihr es also etwas lockerer sehen: Eine gute Mischung aus Exoten und einheimischen Blumen gibt Bienen genügend Nahrung!

Tipp: Die kanadische Goldrute überwuchert gerne alles, daher solltet ihr lieber die Finger davon lassen und sie aus eurem Garten entfernen. Aber der Lavendel darf z.B. bleiben. Der kommt nicht auf die Idee, vom Beet auf die Weise zu wandern, wo eine Vielzahl einheimischer Wiesenblumen gedeiht. Für die seltenen Schenkelbiene könntet ihr Gilbweiderich anpflanzen. Auf den ist sie spezialisiert.

Weitere Tipps für einen bienenfreundlichen Garten:

  • Die richtigen Blumen machen den Unterschied! Ihr solltet geöffnete Blüten haben, nur so ist der Weg zum leckeren Nektar frei zugänglich.
  • Wildrosen eigenen sich eher als hochgezüchtete Edelrosen.
  • Heimische Blumen wie Aster, Sonnenhut, Schleierkraut und Sonnenblume, aber auch Wildblumenwiesen bieten idealen Lebensraum und Nahrungsquelle.
  • Als Winterquartier dienen markhaltige Stängel, wie die der Brombeere, aber auch Heckenrose oder Sommerflieder.
  • Auf Pestizide sollte verzichtet werden, da viele Wildbienen ihre Nester in Käferlöchern und in der Erde lagern.

 

Quelle: Bienen & natur / Das Magazin für Imker 1/2021